Wissenschaftlicher Hintergrund
GTA
Die Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen (GTA) ist eine wissenschaftliche Vereinigung, die sich die Förderung gestalttheoretischen Denkens in Forschung und Anwendung zur Aufgabe gemacht hat. Sie wurde 1978 gegründet und hat inzwischen Mitglieder aus den verschiedensten Forschungs- und Anwendungsfeldern in vielen europäischen und außereuropäischen Ländern.
Ziel der GTA ist die Weiterentwicklung der Gestalttheorie sowohl im Grundlagen- als auch im Anwendungsbereich und die Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die GTA veranstaltet zu diesem Zweck jedes zweite Jahr eine wissenschaftliche Arbeitstagung, die zum einen der Diskussion jeweils zentraler theoretischer Positionen und zum anderen dem Austausch über laufende gestalttheoretische Arbeiten und Projekte dient. Des weiteren vergibt die GTA jedes zweite Jahr den Wolfgang-Metzger-Preis für herausragende Beiträge zur Anwendung der Gestalttheorie in Wissenschaft und Forschung und Nachwuchsförderpreise an Studierende.
Das offizielle Publikationsorgan der GTA ist die dreimal jährlich erscheinende Zeitschrift Gestalt Theory. An International Multidisciplinary Journal.
Die wissenschaftlichen Arbeitstagungen und die Gestalt Theory nehmen damit einen zentralen Platz im Bemühen der GTA ein, in internationaler und multidisziplinärer Vernetzung dazu beizutragen, der durch die erzwungene Emigration vieler bedeutender Gestalttheoretiker in den 1930-er Jahren bedingten lückenhaften Rezeption gestalttheoretischer Erkenntnisse in Wissenschaft und Anwendung entgegenzuwirken und in lebendiger Weiterentwicklung den genuin interdisziplinären Ansatz der Gestalttheorie in den verschiedensten Forschungs- und Anwendungsfeldern fruchtbar zu machen.
Tagung
Die Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen (GTA) veranstaltet alle zwei Jahre eine internationale wissenschaftliche Arbeitstagung, die neue Ergebnisse und Ansätze für Theorie und Praxis aus verschiedensten Forschungs- und Anwendungsbereichen vorstellt und damit auch die Möglichkeit gibt, Anregungen für die Psychotherapie aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen zu gewinnen.
Die nächste GTA-Tagung wird von 25.-27. September 2024 an der Universität Mailand stattfinden.
Wolfgang-Metzger-Preis
Dieser Preis ist nach Wolfgang Metzger benannt, Schüler von Max Wertheimer und führendem Vertreter der zweiten Generation der Berliner Schule der Gestalttheorie.
In einer ersten Periode wurde der Preis über Beschluss des Vorstandes der GTA an verdiente Persönlichkeiten für herausragende Beiträge zur Anwendung der Gestalttheorie in Wissenschaft und Forschung verliehen: 1987 ging der Metzger-Preis in diesem Sinn an Gaetano Kanizsa und Riccardo Luccio (Italien), 1989 an Gunnar Johansson (Schweden).
Seit 1999 wird der Preis international öffentlich ausgeschrieben und vom GTA-Vorstand auf Grundlage der Begutachtungsergebnisse und Empfehlungen eines internationalen wissenschtlichen Preis-Komitees vergeben. Die ersten Preise gingen seither 1999 an Giovanni Bruno Vicario (Italien) und Yoshie Kiritani (Japan); 2002 an Peter Ulrich Tse (USA); 2005 an Frederik Sundqvist (Schweden); 2007 an Cees van Leeuwen (NL/Japan); 2009 an Baingio Pinna (Italien); 2013 an Tom Steinert (Deutschland) and Johan Wagemans (Belgien); 2015 an Jan Koenderink (Niederlande), 2017 an Karen Brüning (Deutschland), 2019 an Michael W. Stadler (Österreich) und Dirk Paul Bogner (Deutschland), 2022 an Mauro Antonelli (Italien).
Seit 2017 werden auch Nachwuchspreise an studentische Abschlussarbeiten mit Bezug zur Gestalttheorie vergeben.